Akupunktur

Bei der Akupunktur handelt es sich um eine 3000 Jahre alte chinesische Heilkunst. Ihre älteste schriftliche Erwähnung findet sich 2600 vor Christus in dem großen medizinischen Kompendium "Innere Klassiker des Gelben Fürsten". Diese älteste Sammlung medizinischer Schriften beschreibt die wichtigsten Leitbahnen, verschiedene Nadeln und Stichtechniken, Indikationen für die Anwendung bestimmter Akupunkturpunkte und zeichnet 160 klassische Punkte auf, welche heute noch existent sind. 

Als wichtiger Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) findet die Akupunktur weltweit zunehmende Beachtung und Anwendung in der Behandlung von unterschiedlichen Schmerzen und Störungen des Bewegungsapparates und der inneren Organe. Die TCM versteht sich als ganzheitlicher Therapieansatz, bei dem Körper, Geist und Seele als gleichberechtigte Elemente nebeneinander Betrachtung finden. 

Die Akupunktur beruht auf der Lehre von Yin und Yang, die später durch die Fünf-Elementen-Lehre und der Lehre von den Leitbahnen ergänzt wurde. Jeder Schmerz und jede Funktionsstörung basiert auf einem Ungleichgewicht zwischen Yin und Yang. Durch dieses Ungleichgewicht kommt es zu einer Störung bzw. Stauung der Lebensenergie (chinesisch "Qi") im Körper und damit zur Erkrankung. Die Akupunktur versucht, Yin und Yang wieder in Einklang zu bringen damit die Lebensenergie wieder ungestört durch den Körper fließen kann.  

Langezeit konnte man die Wirkung von Akupunktur nicht erklären und fand auch kein medizinisch-naturwissenschaftliches Korrelat für die Leitbahnen. Mittlerweile ist die neurophysiologische Wirkweise der Akupunktur bekannt und durch wissenschaftliche Studien belegt. Durch die Akupunkturnadel erfolgt eine Reizung spezieller Nervenfaser (C-Fasern), welche im Rückenmark umgeschaltet und in den Thalamus weitergeleitet werden. Der Thalamus steuert alle ein- und ausgehenden Informationen zum Großhirn und beeinflusst somit die kortikale Erregung. Der Thalamus wird deshalb oft als „Tor zum Bewusstsein“ bezeichnet. Durch Reizung der C-Fasern werden schmerzunterdrückende Bahnen im Bereich des Rückenmarks aktiviert und dadurch die Schmerzweiterleitung gehemmt. Weiterhin werden über die Erregung des Schmerzweiterleitungssystems körpereigene Opioidpeptide ausgeschüttet, die sogenannten Endorphine (auch Glückshormone genannt). Das Wort Endorphin ist eine Wortkreuzung aus endogenes Morphin mit der Bedeutung "ein vom Körper selbst produziertes Opioid". Dies erklärt, warum unter einer Akupunkturbehandlung oftmals Schmerzmedikamente deutlich reduziert und manchmal auch ganz abgesetzt werden können. 

In der großen deutschen Akupunkturstudie (Gerac-Studie) konnte nachgewiesen werden, dass die Akupunkturbehandlungen deutlich bessere Ergebnisse zeigten als eine schulmedizinische Standardtherapie. Gerade in der Schmerztherapie ist die Akupunktur eine wirksame Methode zur Schmerzreduktion, die gleichzeitig auch durch die 20-minütige Anwendung den Patienten zwingt, innerlich zur Ruhe zu kommen und so zur Entspannung beiträgt.  

Die Kosten für die Akupunkturbehandlung werden in der Regel von den privaten Krankenkassen komplett erstattet. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen derzeit die Behandlungskosten nur bei Patienten, die unter chronischen Schmerzen an der Lendenwirbelsäule leiden bzw. eine Arthrose des Kniegelenkes haben. Hierfür werden speziell ausgebildete Ärzte von der KV zugelassen. Diese Ärzte haben Ihre Kenntnisse in speziellen Akupunkturausbildungen erworben (Zusatzbezeichnung) und bilden sich regelmäßig fort. Unsere Ärzte erfüllen diese Voraussetzungen.